Messen der Fangstoßkraft beim Klettern

Noah Thomas, Ende 2023 Schüler der 10. Klasse des Friedrich Schiller Gymnasiums Pirna, probierte sich an der Messung von Fangstoßkräften beim Felsklettern.  Die Messungen waren Basis für eine Komplexe Leistung zum Thema "Physik des Kletterns" für die er eine glatte Eins bekam. Noah wollte seinen Klassenkameraden in einem Vortrag mit Videos zeigen, welchen Einfluß eine harte oder weiche Sicherung auf die Fangstoßkraft hat.

Mit einem mobilen Kraftmessgerät aus dem Mietangebot von MecSense konnte er die Maximalkraft eines jeden Sturzes zuverlässig messen. Der Kraftaufnehmer wurde am Körper zwischen Sitzgurt und Seilende platziert. Das Anzeigegerät war in einer Tasche um den Hals gehängt. Es wurden etwa 12 m Seil ausgegeben und Toprope gesichert. Beide Kletterer wiegen ca. 70 kg. Die Sicherungsperson war nicht fixiert. Die Ergebnisse zeigen, dass hochdynamische Messungen mit Kraftaufnehmer am Mann einfach möglich sind.

Art der Sicherung:
hart: bedeutet der Sicherungsmann lässt kein Seil durchs Sicherungsgerät laufen, wird jedoch während des Sturzes durch das Seil vom Standplatz gehoben.
weich: bedeutet der Sicherungsmann lässt etwas Seil durchs Sicherungsgerät laufen, wird jedoch während des Sturzes durch das Seil vom Standplatz gehoben.
Anspringen: bedeutet der Sicherungsmann springt während des Sturzes aus der Hocke langsam nach oben und wird während des Sturzes durch das Seil ca. 2,20 m vom Standplatz gehoben.

Messergebnisse der Fangstoßkraft (in kN)

Art der Sicherung Messung 1 Messung 2 Messung 3 Durchnschnitt Spannweite
hart, kein Schlappseil  1,99  2,05  1,91  1,98  0,14
Hart, 0,5 m Schlappseil  2,37  2,21  2,35  2,31  0,16
hart, 1 m Schlappseil  2,35  2,52
 -  2,44  0,17
weich, 0 m Schlappseil  1,80  1,78  -  1,79  0,02
weich, 0,5 m Schlappseil  1,99  2,06  -
 2,03
 0,07
weich, 1 m Schlappseil
 2,25
 2,42
 2,12  2,20  0,30
Anspringen
 1,45
 1,49
 - 1,47  0,02

Schlussfolgerungen für das Toprope-Sichern beim Klettern
Selbst wenig Schlappseil führt zu einer Erhöhung der Fangstoßkraft von bis zu 20 Prozent bei harter Sicherung und bis zu 10 Prozent bei weicher Sicherung. Der Kletterer ist bedingt durch das Schlappseil länger im freien Fall, bis das Sicherungsgerät bremst. Ein Anspringen kann die Sicherung noch wesentlich weicher machen, setzt aber eine rechtzeitige Ansage des Vorsteigers voraus.

Messgenauigkeit: 
Die Messunsicherheit mit dem Kraftaufnehmer TS/5kN mit Gelenkösen und der mobilen Anzeige AE 703 mit einer Messrate von 1600 Messungen/s kann mit ca. 10 N abgeschätzt werden. Die großen Variationen beim Ausgeben des Seiles und das Mitgehen der Sicherungsperson sowie die variablen Reibungsbedingungen insbesondere an der oberen Seilumlenkung sind vermutlich die Hauptursachen für die großen Spannweiten von bis zu 15%.

Das Fazit von Noah Thomas
  • Die Sicherheit hängt nicht nur von der Straffheit des Seils ab.
  • Eine dynamische Sicherung führt zu geringeren Fangstoßkräften als bei statisch gesicherten Stürzen. Schlappseil verlängert den Sturzweg und erhöht den Sturzfaktor/ die Fangstoßkraft.
  • Die Berücksichtigung der Sturzsituation ist entscheidend.

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