
Hydraulische Kraftmessdosen - Hinweise
4. September 2016
Anleitungen
Funktionsweise
Der
Kolben bewegt sich unter Last in einem ölgefüllten Gehäuse. Der Öldruck
wird im Manometer als Kraft in N oder kN angezeigt. Dabei wird der rote
Maximalwert-Schleppzeiger vom schwarzen Zeiger mitgenommen und
bleibt in seiner maximalen Position stehen. Der rote Zeiger kann nach
der Messung per Drehrädchen auf die Nullposition zurückgesetzt werden.
Anwendungshinweise
Hydraulische Kraftmessgeräte sollen plan auf der gesamten Grundfläche aufliegen. Hydraulische Kraftmessgeräte der Baureihen HKMD und HKMS sollten planparallel (max. 3 Grad Abweichung) und querkraftfrei eingesetzt werden. Hydraulische Kraftmesser der Modellreihe HKMR (mit Bohrung)
sollen über den Arbeitskolben parallel, ohne Einbringen von Biege- oder
Seitenkräften bzw. Drehmomenten belastet werden. Ggf. kann mittels
Axial-Gelenklager ein Ausgleich von max. 3° erfolgen. Sollten zu große
Querkräfte oder Momente auftreten, kann es zu erhöhter Reibung zwischen
Kolben und Zylinder kommen, was im schlimmsten Falle zu Undichtigkeit im
System führen kann. Generell erhöht sich dadurch der Messfehler. Ein
Verdrehen des Kolbens kann zur Beschädigung der Dichtung führen.
Temperaturänderungen unter Last führen zu Messfehlern. Diese können
durch kurzeitiges Entlasten kompensiert werden. Eine hydraulische Kraftmessdose kann immer nur in eine Richtung belastet werden. Kehren Sie die Belastung um, was bei Kraftmessdosen mit Bohrung möglich ist, wird der Kolben aus der Fährung gedrückt und das Öl läuft aus.
Dynamische Belastungen
Ölhydraulisch
arbeitende Kraftmessdosen sind für den statischen und quasistatischen
Einsatz vorgesehen. Plötzliche Be- und Entlastungen sind zu vermeiden,
da hierdurch das Manometer zerstört werden kann. Durch den Einbau von
Dämfungsdrosseln kann das Manometer vor Druckstößen geschützt werden,
allerdings verlangsamt sich dadurch auch der Druckauf- und –abbau im
Manometer, also die Anzeigegeschwindigkeit.
Messgenauigkeit
Die
Messgenauigkeit beträgt 2 Prozent vom Endwert. Ab 10 Prozent der
Nennlast werden gültige Messwerte angezeigt. Die Ablesegenauigkeit
beträgt bei Standardanzeigen um die 2 Prozent. Bei Sonderausführungen
mit einem größeren Manometer beträgt die Ablesegenauigkeit etwa 1
Prozent. Wenn nicht genau senkrecht abgelesen wird, kann zusätzlich ein Paralaxefehler auftreten. Das Problem lässt sich leicht lösen: Ist das Manometer nicht senkrecht ablesbar, bringen Sie ein Handy mit aktiver Kamera senkrecht über die Skala und lesen Sie am Handydisplay ab.
Messweg
Der Messweg eines
hydraulischen Kraftmessgerätes liegt i.A. zwischen 0,5 und 2mm Kolbenhub
bei Nennlast. Er variiert von Exemplar zu Exemplar. Der Messweg ist
abhängig von kleinen Lüfteinschlüssen sowie Fertigungstoleranzen im
Manometer.
Wartung
Hydraulischer
Kraftmessgeräte können kalibriert und in Grenzen justiert werden.
Eine Demontage der Hydraulik sollte durch den Kunden nicht erfolgen, da bei der
Montage Luft in das hydraulische System gelangen kann. Diese führt zu
Messfehlern. Sollte durch eine Beschädigung oder Überlastung Öl aus einem Gerät entweichen, können Sie diese geringe Menge (max. Füllung in der
Regel 0,2… 0,4 cl) mit einem Tuch aufnehmen und über den normalen Müll
entsorgen. Wir verwenden für Standardgeräte ausschließlich
synthetisches Hydrauliköl, welches biologisch abbaubar ist. Bei neuen
Geräten kann am Kolben etwas Fett austreten. Dies ist keine Undichtheit
sondern technologisch bedingt.