Hydraulische Kraftmessdosen - Hinweise

Funktionsweise

Der Kolben bewegt sich unter Last in einem ölgefüllten Gehäuse. Der Öldruck wird im Manometer als Kraft in N oder kN angezeigt. Dabei wird der rote Maximalwert-Schleppzeiger vom schwarzen Zeiger mitgenommen, und bleibt in seiner maximalen Position stehen. Der rote Zeiger kann nach der Messung per Drehrädchen auf die Nullposition zurückgesetzt werden.

Anwendungshinweise

Hydraulische Kraftmessgeräte sollen plan auf der gesamten Grundfläche aufliegen. Hydraulische Kraftmessgeräte der Baureihen HKMD und HKMS sollten planparallel (max. 3 Grad Abweichung) und querkraftfrei eingesetzt werden. Hydraulische Kraftmesser der Modellreihe HKMR (mit Bohrung) sollen über den Arbeitskolben parallel, ohne Einbringen von Biege- oder Seitenkräften bzw. Drehmomenten belastet werden. Ggf. kann mittels Axial-Gelenklager ein Ausgleich von max. 3° erfolgen. Sollten zu große Querkräfte oder Momente auftreten, kann es zu erhöhter Reibung zwischen Kolben und Zylinder kommen, was im schlimmsten Falle zu Undichtigkeit im System führen kann. Generell erhöht sich dadurch der Messfehler.Ein Verdrehen des Kolbens kann zur Beschädigung der Dichtung führen. Temperaturänderungen unter Last führen zu Messfehlern. Diese können durch kurzeitiges Entlasten kompensiert werden. Eine hydraulische Kraftmessdose kann immer nur in eine Richtung belastet werden. Kehren Sie die Belastung um, was bei Kraftmessdosen mit Bohrung möglich ist, wird der Kolben aus der Fährung gedrückt und das Öl lüft aus.

Dynamische Belastungen

Ölhydraulisch arbeitende Kraftmessdosen sind für den statischen und quasistatischen Einsatz vorgesehen. Plötzliche Be- und Entlastungen sind zu vermeiden, da hierdurch das Manometer zerstört werden kann. Durch den Einbau von Dämfungsdrosseln kann das Manometer vor Druckstößen geschützt werden, allerdings verlangsamt sich dadurch auch der Druckauf- und –abbau im Manometer, also die Anzeigegeschwindigkeit.

Messgenauigkeit

Die Messgenauigkeit beträgt 2 Prozent vom Endwert. Ab 10 Prozent der Nennlast sind werten gültige Messwerte angezeigt. Die Ablesegenauigkeit beträgt bei Standardanzeigen um die 2 Prozent. Bei Sonderausführungen mit einem größeren Manometer beträgt die Ablesegenauigkeit etwa 1 Prozent. Wenn nicht genau senkrecht abgelesen wird, kann zusätzlich ein Paralaxefehler auftreten. Das Problem lässt isch leicht lösen: Ist das Manometer nicht senkrecht ablesbar, bringen Sie ein Handy mit aktiver Kamera senkrecht über die Skala und lesen Sie am Handydisplay ab.

Messweg

Der Messweg eines hydraulischen Kraftmessgerätes liegt i.A. zwischen 0,5 und 2mm Kolbenhub bei Nennlast . Er variiert von Exemplar zu Exemplar. Der Messweg ist abhängig von kleinen Lüfteinschlüssen sowie Fertigungstoleranzen im Manometer.
 

Wartung

Hydraulischer Kraftmessgeräte können kalibriert und in Grenzen justiert werden. Eine Demontage der Hydraulik sollte durch den Kunden nicht erfolgen, da bei der Montage Luft in das hydraulische System gelangen kann. Diese führt zu Messfehlern. Sollte durch eine Beschädigung oder Überlastung aus einem Gerät Öl entweichen, können Sie diese geringe Menge (max. Füllung in der Regel 0,2… 0,4 cl) mit einem Tuch aufnehmen und über den normalen Müll entsorgen. Wir verwenden für Standardgeräte  ausschließlich synthetisches Hydrauliköl, welches biologisch abbaubar ist. Bei neuen Geräten kann am Kolben etwas Fett austreten. Dies ist keine Undichtheit sondern technologisch bedingt.

Reparatur

Wir reparieren für Sie. Alle Reparaturen werden mit einer Re-Kalibrierung abgeschlossen. Daher müssen Sie mindestens den Preis für eine Kalibrierung einkalkulieren.