Montagehinweise für Flachprofilaufnehmer
Durch seine große Auflagefläche folgt der Sensorkörper den Verformungen der Fläche auf die er montiert ist. Daher sollte besonders bei der Montage an Traversen, die sich natürlicherweise durchbiegen, unbedingt eine Grundplatte verwendet werden. Die Grundplatte entkoppelt zuverlässig die Biegespannungen der Traverse vom Sensor, denn schon eine sehr geringe Verformung des Sensors führt unweigerlich zu Messfehlern.
Bild: Universalprüfmaschine mit Flachprofilaufnehmer an der Fahrtraverse
die zwischen Traverse und Aufnehmer montierte Gegenplatte verhindert, dass die Durchbiegung der Traverse auf den Aufnehmer übertragen wird
Dynamische Werkstoff- und Bauteilprüfung
Bei dynamischen Prüfungen ist zu beachten, dass jeder DMS-Kraftaufnehmer ein eigenes Feder- Massesystem darstellt. Dabei befindet sich in der Sensormitte das Zentrum der Biegefedernwelches bei Nennlast um 0,05 bis 0,2 mm ein- bzw. ausfedert. Der Sensor stellt selbst natürlich auch eine bewegte Masse dar. Wird der Sensor für dynamische Prüfungen an der Kolbenstange des Zylinders montiert, wird der Sensor also zur beschleunigten Masse. Dies vermindert die Eigenfrequenz des Prüfsystems und verfälscht vor allem die Kraftmessung, da der Sensor zusätzlich zur Prüfkraft seine eigenen Beschleunigungskräfte ausgibt. Dieser Effekt wird bei Prüffrequenzen von 5 Hz bereits deutlich und nimmt mit steigender Frequenz erheblich zu. Um diesen Effekt zu minimieren, sollte der Sensor immer auf der nichtbewegten Seite der Prüfanordnung befestigt werden.
Kennwertänderung durch Verformung
Gelegentlich ist es sinnvoll bei der Montage des Sensors das Nullsignal zu beobachten. Beim Anziehen der Befestigungsschrauben, wie auch der Kontermutter des Zentralgewindes kann das Nullsignal verschoben werden. Dies ist an sich kein Problem, da jede Elektronik eine Nullabweichung kompensieren kann, kann aber auf eine Veränderung des Kennwertes hindeuten. Eine Kennwertveränderung durch Verformung kann nur durch Kalibrierung in der Maschine erkannt und kompensiert werden.
Anzugsmomente bei Zuganwendungen einhalten
Im Aufnehmerdatenblatt sind Schraubenfestigkeiten und Anzugsmomente angegeben. Bei Zuganwendungen sollte man sich hier an die Vorgaben halten. Ist die Vorspannung der Schrauben zu gering, hebt der Sensor bei voller Last von seiner Grundfläche ab. Das kann zu eigentümlichen Kennwertsprüngen und Hystereseerscheinungen in Zugrichtung führen.